Patienteninformation
 




Mit Gerinnungshemmern leben

 

Sie erkrankten an einer der folgenden Erkrankungen: Thrombose (Blutgerinnsel), Lungenembolie (in die Lunge verschleppte Blutgerinnsel, künstliche Herzklappe, Herzrhythmusstörungen, ... Zur Verhütung lebensgefährlicher Komplikationen oder eines erneuten Auftretens ist eine Verminderung der Gerinnungsneigung Ihres Blutes erforderlich. Hierfür wurde Ihnen das Medikament Marcumar verordnet.

Wie wirkt Marcumar? Es hemmt die Aufnahme von Vitamin K, dadurch kommt es zu einer Verzögerung der Blutgerinnung.

Mit welchen Nebenwirkungen muß man rechnen? Wunden bluten etwas länger und sollte daher länger gedrückt werden. Intramuskuläre Spritzen müssen vermieden werden. Bei stärkeren Blutungen informieren Sie bitte uns oder begeben sich in ein Krankenhaus. Vor zahnärztlichen Eingriffen und Operationen sollte Marcumar abgesetzt oder durch Heparin ersetzt werden.

Regelmäßige wöchentliche Kontrollen der Gerinnungsfähigkeit Ihres Blutes sind nötig, um diejenige Marcumardosis zu verordnen, mit der Ihre Blutgerinnung in den günstigsten Bereich gebracht wird. Die Gerinnungneigung des Blutes wird in der Einheit INR (früher Quick) gemessen. Ihr INR - Zielwert ist in Ihrem Marcumarpaß eingetragen. Es gibt auch Heimgeräte zur Messung der Blutgerinnung, diese erfordern zwar einiges Geschick, aber sie verschaffen Unabhängigkeit. Bedingung ist jedoch, die vorherige Teilnahme an Schulungskursen (Deutsche Herzstiftung, Wolfgangsstraße 20, 60322 Frankfurt).

Besonderheiten: Störend können sich Speisen mit hohem Vitamin K Gehalt auswirken, daher sollten alle Kohlsorten (Blumenkohl, Rosenkohl, etc.) nur in kleinen Mengen verzehrt werden. Bestimmte Medikamente können eine Marcumarüberdosierung bewirken: z.B. Aspirin, Antibiotika, Allopurinol, Schmerzmittel, etc. Andere Medikamente können eine Unterdosierung bewirken: z.B. Rauchen, Digitalis, Wassertabletten, Nervenmedikamente. Bei neuen Medikamenten sollte immer Ihr Arzt befragt werden und engmaschige Blutkontrollen erfolgen. Weiteres Informationsmaterial kann kostenlos angefordert werden bei: Hoffmann-La Roche AG, 79630 Grenzach-Wyhlen.


Diese Information ist für Sie persönlich bestimmt. Änderungen durch Fortschritt der Wissenschaft können sich ergeben.